Samstag, 20. März 2010

Stürmische Zeiten

Es gibt Tage, an denen sollte man im Dock bleiben.

Hifa hatte noch einen großen Auftrag für uns, bevor meine Mannschaft und ich uns in das Nachbarsystem Gheth begaben, um dort für das Ministerium härtere Aufgaben zu erfüllen.

Es hieß, es wäre nur ein Erkundungsauftrag, keine Gefährdung der Sicherheit, es wäre mit keinerlei Widerstand zu rechnen. Alles schön und gut.

Es handelte sich um eine Forschungsstation, die tief in den Clustern des Sonnensystems ihrer Arbeit nachging, um Proben und Analysen über die örtlichen stelaren Nebel auszuwerten. Kein Militärprojekt und auch sonst sehr uninteressant für Schmuggler, Piraten oder dergleichen. Es klang alles als wäre es einfach.

Laut Herrn Hifa brach der Kontakt zur Forschungsstation vor ungefähr 5 Stunden ab, es gab starke Interferenzen, die letztlich im völligen Verlust von Signalstärke und Funkverbindung gipfelten... die Station war buchstäblich verschwunden.

Scanner erfassten an der Stelle der Basis eine unglaublich große Anomaly - etwas Vergleichbares war in den letzten Monaten noch nicht auf dem Schirm. Hifa schickte uns, da wir gerade am schnellsten einsatzbereit waren.

Hätte ich gewusst, dass dies der letzte Flug der ArcMada-Ceta1 sein würde, hätte ich sicher dieses Angebot ausgeschlagen.

Wir bemannten das Schiff und flogen zu den Coordinaten der Station - der Flug dauerte knappe 20 Minuten und im Warp war alles durchweg ruhig, als uns starke Interferenzen gewaltsam aus dem Hyperraum rissen und wir uns in einer Hölle wiederfanden.

Ein Ionensturm von gewaltiger Größe unterbrach unseren Warp und riss uns hinein, den Berichten von Wang zufolge, befand sich die Forschungsstation ungefähr im Zentrum dieser Anomaly. Die Meldung aus dem Maschinenraum von Tureg war zudem mehr als deutlich. Kein Warp möglich, Maschinenkern überhitzt und dringende Reparaturen notwendig... verdammt, darauf waren wir nicht vorbereitet.

Aus dem ganzen Schiff kamen Meldungen über Energyfluktuationen, die Systeme wurden buchstäblich gegrillt. Wir waren gezwungen, ein Maximun an Energy in das Dämpferfeld zu stecken und somit praktisch wehrlos. Wang navigierte blind.

Stunden vergingen, die Energy wurde allmählich kritisch und die Schäden und Feuer innerhalb der Struktur unseres Schiffes, ausgelöst durch Kabelbrand, waren schon lange nicht mehr nur Nebensache.

Station in Sicht! Wang rief es über die ganze Brücke - er hatte es geschafft, in diesem Nebel, dieser Suppe aus Blitzen, hatte er die Station gefunden. Sie lag - wie wir es angenommen hatten - wirklich im Zentrum, es gelang uns anzudocken und mit einem Außenteam die Station zu betreten.

Wir fanden fast überall die gleichen Bedingungen vor, wie auf der ArcMada... Kabelbrand, überlastete Systeme und Feuer, um die sich schon lange niemand mehr kümmerte. Die spärlich rauschende Kommunikation zwischen Schiff und Basis teilte mit, dass der Sturm wohl seinen Höhepunkt erreicht hatte und im Begriff war abzuklingen. Wang teilte zudem mit, dass er glaubt, die Basis selber sei der Auslöser gewesen. Er ortete ein großes elektromagnetisches Energiefeld aus dem Kern der Basis, das zunehmend stärker wird...

Wir arbeiteten uns durch die Station weiter ins Innere vor. Es war menschenleer...
Immer wieder schallten die Meldungen der Evakuierung durch den Stationscomputer über die Station - ungehört. Was war aus den Wissenschaftlern geworden?
Nach gut 20 Minuten Suche fanden wir die ersten Menschen. Sie waren verbrannt, teils erstickt durch den kurzen Druckverlust, als sich die Schotten verabschiedet hatten bevor die Notverriegelung einsetzte... dann nach weiteren Minuten der Suche der erste Überlebende.

Professor Mikali, eine Caldari Wissenschaftlerin, berichtete uns, dass es sich um ein missglücktes Experiment handelte. Man hatte auf der Station versucht, einen Ionensturm zu Forschungszwecken manuell zu erschaffen, hatte aber die ungeheure Energy übersehen, die dabei entsteht.

- Meldung von der ArcMada, schwere Schäden an den Leitungen, unverzügliche Rückkehr zur Basis empfohlen, Hülle 30%, Schilde inaktiv -

Auf die Frage hin, ob es noch weitere Überlebende gab, wies sie ab und drängte darum, die Station dringend zu verlassen. Nach ihren Aussagen war der Reaktorkern, der für den Sturm zuständig gewesen war, noch immer aktiv, aber eine Überlastung nur noch eine Frage von Minuten. Dies war der Moment, als uns der Stationscomputer über genau diesen Umstand informierte. Wir hatten nicht mehr genügend Zeit um den Reaktor abzuschalten und hetzten durch die Überreste der Station Richtung Schiff.

Wir hatten gerade von der Station abgelegt, als wir durch den abgeschwächten Ionensturm den Reaktorkern sahen, wie er kurz darauf implodierte und eine gigantische Druckwelle erzeugte.

Das war der Moment, an welchem auf unseren Schaltplänen die Lichter an und bei uns aus gingen. Die Druckwelle hatte uns erwischt....

Das nächste, woran ich mich erinnere, war die Stimme eines Bergungsoffiziers, der an Bord gekommen war um nach überlebenden zu suchen. Das Schiff war völlig zerstört, eine Wiederaufarbeitung ein hoffnungsloses Unterfangen. Glücklicherweise war von der Mannschaft niemand tödlich verletzt und man konnte uns relativ schnell bergen. Die Station selber war verloren, ebenso alles im Umkreis von 12 Kilometern um sie herum.

Wir ließen die ArcMada-Ceta1 als Raumschrott zurück und kehrten zur Station des Ministeriums und Hifa zurück. Sein Bedauern über den Verlust der ArcMada konnte er sich schenken, wenigstens eine zusätzliche Entschädigung zahlte er. Ein Gutes hatte die Sache jedoch, die Rettung der Wissenschaftlerin hat das Projekt, an welchem gearbeitet worden war, nicht völlig vernichtet.

Ich gönnte meiner Mannschaft erst einmal eine Woche Urlaub... für mich jedoch fingen die Strapazen nun an. Das erhaltene Geld deckte gerade einmal die Grundkosten des Schiffes... ich funkte die Corporation an und bat um Hilfe. Garak, ein höheres Mitglied der SLA-Industries antwortete und flog mit seinem Schiff in unseren Sektor.

Während er die Reise auf sich nahm, mietete ich mir ein Bergungsschiff und flog mit ihm als Rückendeckung in den Orbit der zerstörten Station... der Anblick war nicht gerade schön. In einem Radius von 23 Kilometern um die Station häuften sich Trümmer, darunter auch Überreste der alten ArcMada-Ceta1... ich barg was zu bergen war.....

Es wird einige Zeit dauern, ein neues Schiff auf die Beine zu stellen - zumal ich auch keine Zeit dafür hatte im Moment. Garak teilte mir mit, dass er mich gleich mitnehmen würde zur Station der Corporation. Ein Flottentraining stand an.

Ich wies meinen zweiten Offizier Serekano Hohentahl an, sich um die Konstruktion der ArcMada-Ceta2 zu kümmern, während ich auf der Lai Dai Station sein würde, und verließ den Sektor mit Garak zusammen...

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