Samstag, 9. Oktober 2010

Berauschende Entwicklungen











...3324 m/s zeigte die Geschwindigkeitsanzeige. Über den Bordcomputer dröhnte mit tiefen Bässen Van Canto - Speed of Light in einer der schnellsten Phasen des Stücks, als ich gerade das Steuer nach unten riss und in den Asteroidengürtel eintauchte. Die Flasche Scotch auf meinem Seitentisch hatte sich bereits vor Minuten zu den zertrümmerten Resten des halbvollen Glases am Boden gesellt und die edle Flüssigkeit hatte genügend Zeit, sich in einer Pfütze an der hinteren Wand meines Schiffes zu sammeln - wo sich mittlerweile auch die Scherben wiederfanden, was ich in diesem Stadium des Flugs allerdings nicht mehr mitbekam.

Ich donnerte auf die Schalttafel für den Microwarpdrive und hämmerte die Codes für die manuelle Überbrückung bereits ein, als an mir vorbei die ersten großen Trümmer diverser Asteroiden zogen. 4600 m/s - ich hatte die absolute Obergrenze des Antriebes dieses Interceptors erreicht, alles andere war faktisch willentliche Beschädigung mit durchaus tödlichen Folgen... erwähnte ich das Asteroidenfeld?

Einige kurze Lenkmanöver, die aus den hinteren Bereichen des Interceptor-Schiffes mit dem Klirren von Glas kommentiert wurden und drei ankommende harbingergroße Brocken Gestein zogen in wenigen Sekunden an mir vorbei. Ich setzte zum Looping an, um eine weitere Hürde vor mir zu überfliegen. Die Notabschaltung dröhnte ihre Warnsignale in die Soloeinlage des Songs, Sekunden darauf schwieg auch sie - ich hatte das System erfolgreich überbrückt - mit einigen gezielten Handgriffen löste ich die angebrachten Zusatzventile während sich der Antrieb unter deutlichem Ächzen auf 5000 m/s beschleunigte. Rote Warnanzeigen zeugten vom bevorstehendem Schlimmsten, und die erste Gruppe Naniten machte sich an den scheinbar aussichtslosen Kampf zu retten was zu retten war.

Ich beschleunigte weiter - bei 5100 m/s riss ich das Steuer nach rechts, schrammte nur knapp den giantischen Brocken, der aus einem toten Winkel des Asteroidenfeldes auf mich zugeflogen war und in meinem Schiff einen tiefen Riss hinterließ - Hüllenbruch.

Über Funk erreichte mich mein Navigator Kim Wang der in meinem alten Schiff geblieben war während ich den Interceptor testen wollte - nur Ton - er forderte mich bei allem was mir heilig war auf, dieses Unterfangen zu beenden, dürfte allerdings lediglich die letzten Schlussakkorde von Speed of Light mitbekommen haben, die wiederum von einem markerschütterndem Schrei beendet wurden - meinem Schrei, als ich mit voller Energy die Pulse-Laser abfeuerte, um kleinere Brocken aus dem Weg zu räumen...

Es war ein geiles Gefühl! Der Soundtrack wechselte auf Dawn of Battle als ich das Zentrum des Feldes erreichte und der Antrieb völlig überbrückt war - die Anzeigen zeigten einen Überhitzungsschaden von 96% und meine Geschwindigkeit lag bei dem absolutem Maximum von 6700 m/s Ich steuerte wie eine Maschine um die kleinen Brocken herum, fast wie in Zeitlupe kam es mir vor, als ich an ihnen vorbeischnellte, dann war er vor mir - der größte Asteroid, den ich je gesehen habe, und ich küsste seinen verrußten, dreckigen Hintern quasi Millisekunden später. Neben mir flog die Flasche Scotch für wenige Sekunden auf Augenhöhe, bevor auch sie durch die Explosion in Fetzen gerissen wurde....

Das nächste, an das ich mich wirklich erinnere, ist, dass Wang mir einen ziemlich heftigen Schlag in den Magen verpasste, als ich im Clonlabor von Kleinbonum wieder zu mir kam.

Ich kann es ihm nicht verübeln, durch den Verlust meines alten Körpers ließ auch die Wirkung der Booster nach, die ich eingeworfen hatte. Ich hätte nie gedacht, dass diese Dinger so verdammt gut sind. Manche würden nun sagen: Drogen. Ich persönlich bezeichne sie lieber als kleine Stimulationsmaschinen... weshalb man dennoch nicht mehr als einen pro Sorte einnehmen sollte, wie ich Stunden zuvor.

Mein Interceptor war nur noch Schrott und mein Alter Ego in ihm dürfte sich ungefähr so verteilt haben wie ein Häufchen Sand, das man von einem Turm streut.
Meine Meinung ist, wenn man in das Boostergeschäft einsteigen will irgendwann, sollte man wissen, was man verkauft und wie es wirkt. Ich denke, das diese Art der Verbesserung guten Absatz finden wird, wenn ich erst einmal die Chance bekomme, so etwas zu starten mit Khalidah zusammen.

Einige Stunden später betrat ich die Brücke meines Transportschiffes, die Planeten riefen wieder und die Waren mussten neu gruppiert werden. Produktion auf 10 Planeten und Fertigung auf einem Einzelnen, so weit war Lunatec bereits, und die Credits flossen...

Wir setzten Kurs nach PM-DWE, wo derzeit die DUST Minerflotte dabei war, für einige neue Produktionsketten die Belts abzugrasen. Über den Bordcomputer meines Schiffes betrachtete ich das Treiben in den Asteroidenfeldern während ich die Rohstoffe von den Planeten abholte. Durchaus sehenswert...



Ansonsten war die letzte Zeit alles ruhig im Vale, ich hatte die Ehre, vor einigen Tagen an einem Faction Ship Roaming der Corp teilzunehmen und leistete meinen Beitrag mit nichts Geringerem als einer Phantasm aus der Shanshas Nation. Ich finde diese Schiffe einfach nur perfekt, skuriles Aussehen und starke Feuerkraft. Ein ganz anderes Gefühl, wenn man ein 150 Millionen Schiff willentlich in eine Kampfhandlung steuert, aber ich habe es sicher wieder ins Dock zurückgebracht. Dort steht es nun und wartet auf seinen nächsten Auftrag.

Generell kann ich mich nicht mehr beklagen, das Geld fließt, ich komme mittlerweile gut mit der Corp klar und bin auch vor einigen Tagen endlich als voller Member akzeptiert worden. Aber ich denke, gerade als Neuling im 00 sind solche Anfangsschwierigkeiten vorprogrammiert. Ich freue mich jedenfalls auf die ersten wirklichen Gefechte in kleineren Gangs gegen den Feind.

PS: Ich wünsche meiner Corp bei den Aktionen an diesem Wochenende im CURSE System alles Gute und bedauere, dass ich aufgrund der Zeit nicht teilnehmen kann.

Hasamura Ende.

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